Montag, 14. März 2011

Kölner Polizei gibt auf!

So würde ich mal das Schreiben zusammenfassen, das ich Anfang März vom Polizeipräsidium Köln als Antwort auf eine Beschwerde über den Kölner Polizeipräsidenten Herrn Steffenhagen bekommen habe.
Folgendes war passiert: Polizeidirektor Helmut Simon hatte sich gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger (hier: http://www.ksta.de/html/artikel/1297433569823.shtml) über die Kölner Unfallstatistik ausgelassen und dabei getötete Radfahrer, die ohne Helm getötet wurden, mit getöteten Fußgängern und Autofahrern, welche Rotlichter missachteten bzw. ohne Gurt unterwegs waren gleichgesetzt. (schön dargestellt hier: http://blog.simon-kuehn.de/archives/2011/02/15/ein-sehr-trauriger-simon/). Über diese Gleichsetzung und die implizierte Aussage: "Radfahrer, die ohne Helm fahren, sind selbst Schuld, wenn sie dabei sterben" beziehungsweise über den Polizeipräsidenten Kölns, der diese Art Propaganda unterstützt, hatte ich mich am 15.02.2011 beschwert (Es gibt da eine Online-Beschwerdemöglichkeit: https://www.polizei.nrw.de/service/lob-beschwerde).


Jetzt habe ich die Antwort bekommen. Und darin stand nicht das, was ich erhofft hatte: "liebe Radfahrer, ich möchte mich herzlich für meine unfassbare Entgleisung entschuldigen. Wir werden den Focus jetzt auf die Kontrolle des PKW-Verkehrs richten." Sondern eben das hier! Ein kleiner Auszug:







Aha! Die Polizei gibt also auf! Lieber mal passive Sicherheit bei den Radfahrern anmahnen als den angestammten Job anständig zu machen. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, die sich nicht für die Verkehrsregeln interessieren und damit sich und im Falle der PKW-Fahrer vor allem auch andere gefährden, können aufatmen. Von der Kölner Polizei werden sie zumindest nicht gemaßregelt - die konzentriert sich nämlich auf Fahrradhelme. Sollte ansich auf alle Bereiche des Lebens ausgeweitet werden: Wieviele Opfer von Bahn-Unglücken könnten noch leben, hätten sie einen Helm getragen.

Jetzt weiß ich noch nicht, was ich zurückschreiben soll. Vielleicht frage ich mal nach ob es ebenfalls nicht höhnisch ist, wenn man Polizisten erzählt, dass ihre Kollegen, die in den letzten Jahren erschossen wurden größtenteils selbst Schuld daran gehabt hatten. Sicher wären sie noch am Leben, wenn sie Helm und Schutzwesete getragen hätten. (Liebe Poliziten/innen, bitte verzeiht mir den Zynismus in diesem Text - aber anläßlich der Ignoranz Eurer Führung konnte ich nicht anders.)